Wir werden häufig von Kunden gefragt, wie sie ihre Küchenmesser am besten aufbewahren, reinigen und auch pflegen sollten. Wir möchten diese offensichtlich drängende Frage gerne aufgreifen und hier die wesentlichen Antworten geben.
Hendrik Olfen, Koch und Inhaber der Henne Weinbar in Köln, erläutert in diesem Video verschiedene Methoden zur Reinigung, Pflege und Aufbewahrung von Küchenmessern.
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Das wichtigste zuerst: Sie sollten Ihre geliebten Küchenmesser direkt nach der Benutzung nach Möglichkeit nur mit lauwarmem Wasser, ggfs. mit etwas Spülmittel, reinigen und sofort mit einem weichen Tuch abtrocknen. Somit können säure- oder stärkehaltige Lebensmittel, also etwa Äpfel, Zwiebeln oder auch Kartoffeln, den Klingenstahl nicht angreifen. Grundsätzlich lässt sich sagen, dass moderne Klingenstähle, wie der in Deutschland für hochwertige Küchenmesser häufig verwendete Chrom-Molybdän-Vanadium Stahl recht robust sind gegen Einflüsse von Lebensmitteln. Aber auch Klingen aus Stahl mit diesen Legierungen können durch falsche Verwendung in Mitleidenschaft gezogen werden. Ein Messer, mit dem rohe Kartoffeln geschnitten wurden, kann durch die in der Kartoffel enthaltene Stärke an der Klinge zum Beispiel Verfärbungen bekommen, wenn das Messer nicht anschließend zeitnah gereinigt wird.

Auf gar keinen Fall gehört ein Küchenmesser in die Spülmaschine! Das viele Wasser und insbesondere das Salz greifen die Klinge an. Die Schneide wird spröde und es kann sogar zu kleinen Ausbrüchen kommen. Auf dem Klingenblatt können sich zudem sog. Lunker, also Lochfrasss ergeben. Noch mehr leidet natürlich der Holzgriff in der Spülmaschine. Das Salz greift aber auch die Nieten der Messergriffe an. Regelmäßig ersetzen wir bei Küchenmessern, die zu oft in der Spülmaschine waren, die alten Nieten (häufig aus Aluminium) gegen neue, haltbarere Nieten aus Edelstahl oder Messing. Und nicht selten müssen wir gleich den ganzen Griff ersetzen.
Wie Profis das Küchenmesser reinigen
Die Profis in Solingen reinigen Klingen übrigens nicht, indem sie das Tuch auf der Klinge längs Richtung Klingenspitze ziehen. Vielmehr machen wir mit dem Tuch kleine, runde, spiralförmige Bewegungen zum Reinigen und Trocknen. Noch besser: Vorsichtig mit dem Tuch von oben, also dem Klingenrücken nach unten Richtung Schneide abtrocknen. So wird vermieden, dass es einen langen, kräftigen, horizontalen Kratzer auf der Klinge gibt, falls sich doch einmal ein kleines Steinchen oder Ähnliches in dem Tuch versteckt hat.
Sollten einmal Verfärbungen oder hartnäckige Verschmutzungen mit einfachem reinigen bzw. spülen nicht entfernt werden können, so empfehlen wir die Verwendung von Waffenöl. Ballistol Waffenöl oder Universalöl sind hier zum Beispiel eine gute Option, da dieses Öl eine gute Reinigungswirkung hat, aber dennoch lebensmittecht und biologisch abbaubar ist.

Kommen wir zum Abschluss noch zur richtigen Aufbewahrung von Küchenmessern. Die schlechteste Art der Aufbewahrung ist es, alle Messer gemeinsam in einer Schublade oder sogar einem Topf oder Ähnlichem aufzubewahren. Die Klingen können sich gegenseitig abstumpfen oder sogar beschädigen. Der Griff in die Schublade kann zudem gefährlich sein. Die gängigen Möglichkeiten der Aufbewahrung sind ein Messerblock, eine Messerleiste an der Wand oder aber ein Schubladeneinsatz speziell für Küchenmesser. Die Kernfrage bei der Auswahl einer dieser Aufbewahrungsoptionen ist, ob Sie ihre Messer gerne bewusst wahrnehmen oder lieber nicht sichtbar aufbewahren möchten. Eine Messerleiste, zum Beispiel aus edlem Eichenholz mit eingefräster Magnetleiste, wird häufig von Messerliebhabern gewählt, die ihre Messer nicht nur im schnellen Zugriff haben möchten, sondern sich auch am täglichen Blick auf ihre meist edlen Küchenmesser erfreuen. Andere Kunden von uns mögen eine klare, aufgeräumte Küche, möglichst ohne viel „Schnörkel“. Sie verlegen ihre Messer lieber in einen speziellen Schubladeneinsatz für Küchenmesser. Hier hat jedes Messer einen eigenen Aufbewahrungsort in Form eines Schlitzes, in den die Klinge eingeführt wird. Die Messer werden so sicher und schonend für die Klinge aufbewahrt. Der klassische Messerblock ist sozusagen die goldene Mitte aus den beiden erstgenannten Optionen: Hier werden die Messer ebenfalls klingenschonend in jeweils einen Schlitz eingeführt. Dennoch ist der gesamte Messerblock auf der Kücheninsel bzw. der Arbeitsfläche sichtbar aufgestellt. Wussten Sie übrigens, warum die meisten Messerblöcke oben leicht angeschrägt sind und die Messer in einem leichten Winkel eingeführt werden? Die Antwort geht auf die 70er Jahre des letzten Jahrhunderts zurück: In der Zeit waren Küchen häufig kleiner, als heute. Hängeschränke erfüllten die Aufgabe, bei begrenzter Fläche Stauraum für Geschirr, Töpfe, etc. zu schaffen. Die angewinkelten Messerblöcke waren notwendig, um die Küchenmesser aus dem Messerblock zu ziehen, ohne oben an die Unterseite der Hängeschränke zu schlagen.
Interessiert an mehr Messerwissen? Dann schauen Sie gerne regelmäßig hier bei unserem Messer-Ratgeber vorbei.










